Friedrich von Schmidt


*23.10.1825 bis †23.1.1891

Biographie

Friedrich von Schmidt wurde in Frickenhofen im damaligen Königreich Württemberg als Sohn eines evangelischen Pastorenehepaares geboren. Von 1840 bis 1843 studierte er an der Königlichen Gewerbeschule in Stuttgart. Obwohl diese eine klassizistische Richtung vertritt, legt Schmidt seinen Schwerpunkt auf die mittelalterlichen Baudenkmäler Schwabens.

18-jährig begibt er sich 1843 nach Köln, wo kurz davor mit dem Weiterbau des Domes begonnen worden war. Schmidt absolviert eine Lehre als Steinmetz und wählt nach erfolgreicher Meisterprüfung nach alter Sitte ein Steinmetzzeichen, das er 1886 auch in sein Freiherrenwappen aufnimmt. Nach einem Aufenthalt in Mailand ab 1857, wo er sich durch seine Tätigkeit an der Mailänder Akademie schon im österreichischen Staatsdienst befindet, wird er ab 1859 zum Professor für mittelalterliche Kunst an der Architektenschule der Akademie der bildenden Künste in Wien berufen.

In Wien entsteht Schmidts Lebenswerk. Neben seinen Sakralbauten in den Vorstädten und Vororten wird das neue Rathaus auf dem ehemaligen Paradeplatz sein Hauptwerk. Über seine Lehr- und Bautätigkeit hinaus wird Schmidt eine gesuchte Autorität in allen Fragen der Denkmalpflege im Bereich der österreichisch-ungarischen Monarchie, aber auch im Ausland. 1863 wird er zum Wiener Dombaumeister ernannt und führt bis zu seinem Tod 1891 die durchgreifende Restaurierung von St. Stephan durch. Seine Persönlichkeit war gekennzeichnet von enormem Arbeitsfleiß, gepaart mit großer Lebensfreude. Er hinterließ ein gewaltiges architektonisches Oeuvre, darüber hinaus auch tausende Handskizzen und Pläne.